Der Outdoorausrüster VAUDE aus Obereisenbach ist einer der Arbeitgeber in der Region, der bewusst geflüchtete Menschen beschäftigt und sich für ein Bleiberecht durch Arbeit stark macht. Denn Integration funktioniert am besten über Arbeit, außerdem benötigt VAUDE, wie viele andere Unternehmen, dringend Arbeitskräfte im Bereich Produktion.

Aktuell arbeiten bei VAUDE 11 Menschen mit Fluchthintergrund, davon ein Auszubildender, fünf mit Aufenthaltserlaubnis, sechs mit Ablehnungsbescheid durch das BAMF. Die Nationen sind bunt gemischt von Gambia, Kamerun, Nigeria über Afghanistan, Irak und Syrien. „Unsere geflüchteten Kollegen arbeiten in erster Linie in unserer Manufaktur, wo einige von ihnen als Schweißer, aber auch in anderen Bereichen, tätig sind. In Tettnang stellen wir wasser-dichte Radtaschen und urbane Taschen und Rucksäcke im Hochfrequenzverfahren her. Die meisten von ihnen haben im ersten Schritt ein Praktikum gemacht, das beiden Seiten ermöglichte, einen ersten Eindruck zu gewinnen“ so Birgit Weber von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Anschluss wurden sie über längere Zeit eingearbeitet und auch darüber hinaus bei Behördengängen, Wohnungssuche etc. unterstützt. Da die Sprache ein wesentlicher Schlüssel für einen reibungslosen Ablauf im Betrieb ist, hat VAUDE zudem einen Sprachkurs im Betrieb organisiert. Auch VAUDE profitiert von dem Engagement für geflüchtete Menschen: „Heute sind die Kollegen im Team integriert und wertvolle Mitarbeiter für uns in unserer Manufaktur, für die wir auf Grund der Vollbeschäftigung in der Region kaum Arbeitskräfte finden“ so Birgit Weber. Bei einem Tag der offenen Tür bot VAUDE Geflüchteten einen Ein-blick in den Arbeitsalltag und in verschiedene Berufsbilder. 2016 veranstaltete VAUDE gemeinsam mit dem Asylnetzwerk Tettnang eine Nähwerkstatt für Geflüchtete, wo sie aus Restmaterial Einkaufstaschen hergestellt haben. Daraus ist mittlerweile eine Upcyling-Werkstatt entstanden, in der zwei geflüchtete Mitarbeiter nachhaltige Shoppingtaschen aus Restmaterialien produzieren. VAUDE hat die Unternehmer-Initiative „Bleiberecht durch Arbeit“ mitgegründet, der sich in kurzer Zeit über 150 Unternehmen und drei Verbände anschlossen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Geflüchtete, die sich am Arbeitsplatz bewährt haben, eine Bleibeperspektive zu ermöglichen. Das hätte für alle Seiten Vorteile: Die Geflüchteten können sich integrieren und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, die Unternehmen können dringend benötigte Arbeitskräfte, die in vielen Branchen akut fehlen, fest einplanen. Für die Geschäftsführerin Antje von Dewitz ist es klar: „Wir möchten als Unternehmen unseren Beitrag leisten und geflüchteten Menschen helfen. Dabei können wir wertvolle Ressourcen und Kompetenzen einbringen. Insbesondere dann, wenn es darum geht, Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Wenn wir gemeinsam dazu beitragen, dass Geflüchtete eine Perspektive gewinnen, kann auch die Wirtschaft langfristig enorm davon profitieren.

 

Weitere mutige Arbeitgeber gesucht!

Sind Sie auch Arbeitgeber und beschäftigen Sie auch Menschen mit Fluchthintergrund? Dann erzählen wir auch gerne Ihre Geschichte. Falls Sie in Ihrem Unternehmen offene Stellen haben und einen geflüchteten Menschen beschäftigen und unterstützen möchten, dann melden Sie sich unter integration@tettnang.de

Nur gemeinsam werden wir das schaffen!

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